Die Pfoten nach einem Lauf über ein frisch gegülltes Feld zu reinigen, das ist eine fiese Arbeit. Dass auf den gegüllten Feldern der Tod auf unsere Hunde warten kann, weiss kaum jemand.

Schon lange wird vermutet, dass mancher Hund, der vermeintlich an einem Giftköder starb, eher dem Bakterium Clostridium Botulinum zum Opfer fiel.

Wie kann ich vorsorgen:

 

KEIN TRINKEN  aus kleinen Wasserstellen im Freien, in denen ein Tierkadaver liegt – und sei es nur ein toter Vogel.

KEIN BETRETEN FRISCH GEGÜLLTER Felder und deren Ränder. Oder Gülleresten auf der Strasse.

TIERKADAVER in Wald und Flur meiden und darauf achten, dass der Hund möglichst nicht daran schnuppert.

BARFEN? Auf ungewöhnliche Probleme wie Lahmheit achten. Den Tierarzt informieren, dass man rohes Fleisch füttert. Bitte rohes Fleisch nie zugedeckt aufbewahren oder auftauen (ausser es ist gefroren).

PFOTEN nach einem Lauf über ein frisch gegülltes Feld zu REINIGEN! Möglichst sofort.

Den GÜLLEKONTAKT NICHT „VERGESSEN“ und bei Problemen den Tierarzt darüber informieren.

 

DAS BAKTERIUM CLOSTRIDIUM BOTULINUM…

…ist „ubiquitär“, es kommt also überall und weltweit vor und die Sporen sind überaus widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse. Eine Zerstörung erfolgt erst bei Erhitzung auf eine Temperatur von 120 Grad während einer Dauer von 30 Minuten. Ein idealer Nährboden um dieses Toxin zu schaffen sind Kadaver…

…und Kadaver finden sich in Güllegruben, wo Ratten und Mäuse ertrinken und so einen Nährboden für das Bakterium Clostridium Botulinum bilden.

…Geflügeleinstreu enthalten Sägemehl, Geflügelkot und Kadaver aus Eintagesküken

WIE INFIZIEREN SICH UNSERE HUNDE?

Es gibt Risiken und man muss dazu sagen, dass es bereits reicht, wenn ein Hund aus einem Wasserloch trinkt, in dem ein verendetes Tier schwimmt. Es reicht auch schon aus, wenn Hunde an einem gefundenen Kadaver lecken oder davon fressen.

Jedoch ist die Infektion auf einem gegüllten Feld keinesfalls zu unterschätzen! Hunde wälzen sich dort sehr gerne, sie nehmen Gras auf, welches mit Gülle bespritzt ist und evt. jagen sie Mäuse, die durch ein Güllefeld laufen. Leider reicht schon eine kleine Hautverletzung, um sich zu infizieren.

DIE WIRKUNG

Der Hund beginnt von „hinten her zu lahmen“. Die schlaffe Lähmung der quergestreiften Muskulatur erfolgt schleichend und wird nicht selten nicht mehr mit der Gülle in Verbindung gebracht. Die Lähmungserscheinung setzt sich langsam über den ganzen Körper fort und das Tier erstickt in letzter Instanz an einer Atemlähmung. Vorher tritt  starkes Speicheln, Schluckbeschwerden und eine Zungenlähmung auf, Wasser- und Futteraufnahme werden unmöglich.

DIE BEHANDLUNG?

An die Gülle denken… Wenn es genug früh erkannt wird helfen Antibiotika.

PANIK

ist unangemessen, aber eine gute Vorsicht und das einhalten gewisser Grundregeln sind angebracht (siehe oben).