Hundefutter gibt es heute wie Sand am Meer. Parallel zu unseren modernen Essgewohnheiten, werden immer speziellere Futter auf dem Markt angeboten. Wir fragen uns, sind die exotischen Zutaten und Rezepturen wichtig für unsere Hunde, nur Marketing-Strategie oder gutgemeinter modischer Zeitgeist? Überall steht „Gluten frei“ drauf! Kohlhydrate im Allgemeinen aber vor allem Weizen im Besonderen stehen überall unter Generalverdacht. (Evt. eine Mode-Welle, die von unserer menschlichen Ernährung überschwappt?) Wir meinen, hier lohnt es sich, sich mit traditioneller Hundeernährung von alten Züchtern zu befassen. 

Man ist, was man isst…

Füttern ist sehr individuell. Grundsätzlich sollte der Hund ein schönes Fell, einen gut geformten Kot und genügend Energie haben. Traditionell wurde der Windhund sehr kohlehydratlastig ernährt, vor allem Brot spielte eine grosse Rolle. Die Wichtigkeit der Kohlenhydrate in der Ernährung der Windhunde wurde in der Zwischenzeit wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. Die extrem fleischlastige Ernährung mit gleichzeitigem Verzicht auf Weizen, Reis oder andere Kohlenhydrate mit dafür immer öfter verwendeten Hülsenfrüchten im industriellen Futter, ist mehr eine Modeerscheinung unserer Gesellschaft als eine futtertechnische Notwendigkeit. Einerseits stehen Erbsen und Co. im Verdacht eine Herzkrankheit zu begünstigen andererseits steckt eine komplett andere Ernährung in den Genen des Windhundes:

Eva Maria Krämer zum Beispiel beschreibt von Treffen mit Züchtern aus dem arabischen Raum eine traditionelle Fütterung aus selbstgebackenem Brot, Olivenöl und Eiern, aus gekochten Schlachtabfällen und Bäckerei-Resten (Teigtaschen mit Käse, Spinat etc.), eine Hundekost aus Kohlenhydraten, Eiweiss und Gemüsen.

Aus Arabischen Quellen wird beschrieben, dass die Ernährung der Windhunde der der Beduinen entsprach (entspricht). Vom erlegten Jagdtier wird alles für den Menschen verwertet, die Hunde erhalten die Reste, falls überhaupt etwas übrig bleibt. Zusätzlich werden sie vor allem von Reis mit Kräutern, Gemüse, Ölen mit etwas Fleisch und Knochen gefüttert. Auch Datteln fressen die Hunde gerne. In Europa wurden (Farm)Hunde allgemein mit Tischresten, Brot, Knochen und Buttermilch ernährt. (Eva-Maria Krämer, „Faszination Rassehunde“, Kosmos Verlag)

Was heisst das jetzt für uns Hundebesitzer?Müssen wir Massen von Kohlehydraten in die Ernährung einfügen? Müssen wir die traditionelle Fütterung nachahmen? Nein, natürlich nicht! Wir leben und füttern heute anders als damals! Eine Weizen-, Reis- oder sonstig Kohlenhydratreiche Ernährung wird jedoch vom Windhund gut vertragen. Wir raten und empfehlen daher beim Hundefutter NICHT auf den getreidefreien oder weizenfreien Modezug aufzusteigen. Denn auf Gluten muss nur bei einer diagnostizierten Unverträglichkeit oder Allergie  verzichtet werden. Normale Inhaltsstoffe wie Weizen, Reis, etc. werden in der Regel gut vertragen. Wer möchte, darf seinem Vierbeiner sogar etwas getrocknetes Brot zum Kauen anbieten (wichtig: bitte beobachten, Verschluckungs-gefahr) oder dem Futter ein bisschen!  Kohlehydrate aus unserem Mittag-oder Abendessen beifügen.

Was wollen wir mit all dem sagen: Wir plädieren für normale Fütterung mit normalem, klassischen Hundefutter 😉 Macht euch keinen Stress, den gängigen Modeströmungen unbedingt folgen zu müssen! (Barf ohne Kohlehydrate, kohlehydratfrei, unbedingt getreidefrei etc.) Weizen und Co. dürfen sein!

En Guete!